Was gibt's da zu lachen?

Die Saison Herbst 2024

© Atelier Schulte

 

 

Liebes Publikum! 
Ob das Lachen uns zu Menschen macht?

 

Da ist das Lächeln, mit dem wir einander begegnen; das Schmunzeln, mit dem wir auf Humorvolles reagieren. Da ist das befreiende Lachen, das aus uns herausplatzende, das einstimmende; das Lachen, das verletzend sein kann; eines, mit dem wir uns anderen zuwenden und jenes, das Worte ersetzt. 

So vielfältig das Lachen, so variantenreich ist hoffentlich unser Programm, in dem es ein wenig herbstelt, wie eine Kollegin meinte: Wir reloaden Altbewährtes und trösten uns mit Best-of-schoneinmal- gut-Gewesenem. Wir blicken auf die Gegenwart und wagen darüber hinaus den Spagat mit jungen Künstler:innen und neuen Ideen. 

Da gibt es viel zu lachen! Aber auch zum Staunen, zum Zuhören, zum Nachdenken, zum Hinausschreien und Diskutieren. Mit Momenten, die uns über uns selbst lachen lassen und Augenblicken, die uns stärken: Denn wenn uns manchmal das Lachen vergeht, wollen wir jenen, die uns feixend, übermütig und zynisch ins Gesicht grinsen, mit einem gemeinsamen und gar nicht gemeinen Gelächter antworten. 

So ist vielleicht das respektvolle Lachen die beste Medizin für uns, für unsere Demokratie und unser alltägliches Zusammenleben. 

Das Team der Bühne im Hof lädt zu all dem herzlich ein.

... manchmal fürchte ich - erst recht in diesem Wahljahr - dass uns das Lachen vergehen könnte. Da sind wir ein guter Therapieort.
Alexander Hauer
© Florian Schulte
Bunter Herbst in der Bühne im Hof

Offen für alles, vielfältig und neugierig – so starten wir auch in die neue Saison. Dabei strecken wir unsere Fühler immer weiter aus ...

Sollte man erlebt haben...

Ausblick in den Herbst 2024

Interview

Der künstlerische Leiter im Word Rap zur Herbstsaison 2024

Hand aufs Herz, die Erste: Was gibt’s da zu lachen?! 
… oder erstmal: Was gibt’s da zu lächeln? Viel …, denn jedes Mal, wenn ich in diese wunderbare Bühne komme, zaubert mir das Team und die Atmosphäre dort ein Lächeln ins Gesicht. Zudem werde ich mich bei dieser Vielfalt von Satiriker:innen und Humorist:innen im Herbst oft köstlich amüsieren ... da wird bestimmt oft herzhaft gelacht! Und das brauche ich auch – denn manchmal fürchte ich, erst recht in diesem Wahljahr, dass uns das Lachen vergehen könnte. Da sind wir ein guter Therapieort.

Gaumenfreuden oder Augenschmaus: 
Lieber Sonntagsbrunch, jetzt musst du dich entscheiden … oder doch nicht? Gaumenfreuden UND Augen-, Ohren-, Nasen-, Sinnesschmaus ... Ich brunche sehr gern und mit dem StarCast Brunch einen Sonntag und gleichzeitig eine Spielzeit zu starten, hat schon etwas sehr Besonderes. Alles an Schmäusen ist hier, und übrigens auch beim StarCast Dinner am Freitag davor, vereint!

Die Working Class rauscht auf der Tangente mit Balkanbrille und Galgenhumor von Hof zu Hof, oder anders formuliert … 
Was hier über die Bühnen und die Höfe gehen wird, tangiert nicht nur unsere Lachmuskeln (um auf die erste Frage zurückzukommen): Malarina und Maria Muhar finde ich einfach toll – und wenn die beiden im Rahmen des Working Class-Festivals so richtig loslegen werden, gibt’s kein Halten mehr! Ich freue mich, dass die Bühne im Hof immer wieder Partnerschaften pflegt und pflegen kann. Das Höfefest und die Tangente St. Pölten sind wie in diesem Fall gute Beispiele. Ich genieße gute Nachbarschaft.

Pommes gibt’s bei mir nur mit … 
Ketchup – auch wenn ich lang in Deutschland gelebt habe, habe ich mich an Mayo nicht gewöhnt. Dass Toxische Pommes aber auch gesund und quasi ein Grundnahrungsmittel sein kann, das habe ich erst hier in St. Pölten gelernt. Diese Köstlichkeit gehört auf jede kabarettistische Menükarte. Empfehlung des Hauses!

Mit wie vielen e’s schreibt man „quer“? 
Mit so vielen wie möglich, groß und klein geschrieben, und in unterschiedlichsten Schriftarten und -typen. Ob Einzigartig, elegant, echauffierend, Edel, ehrlich, eckig (denn auch Kanten muss es geben), einfühlsam, Emotional, ekstatisch…. Der Vielfalt sind bei „Drag NÖ“ keine Grenzen gesetzt.

  • © Barnabas-Wilhelm
  • © Vanja Pandurevic
  • © Richard Griletz
  • © Martin Vukovits
  • © Andreas Müller
  • © Ingo Pertramer

Bist du ein Fan von Coldplay? 
Viva la vida! Popkulturell bin ich zwar in den 80ern sozialisiert – wobei das auf die Mitglieder der Band wohl auch zutrifft … aber, was soll ich sagen … Coldplay hat einfach unglaublich gute Songs! Und ein bewundernswertes Engagement für Fairness, Menschenrechte und Umwelt. Dass OSKA alle vier Österreich-Konzerte von Coldplay eröffnen darf – was für eine Wucht für diese großartige, beeindruckende Künstlerin. Ich wollte sie ja schon in meiner ersten Saison in der Bühne im Hof mit an Bord haben. Umso größer ist die Freude, dass sie nun bei uns auftreten wird.

Man(n) wird ja nicht jünger, nicht wahr!? Wie stehst du zu Falten, Älterwerden & Co.? 
Ich finde, dass Menschen oft viel schöner werden mit dem Alter. Ich liebe graue Haare (hab selbst welche, fast zu wenige für meinen Geschmack). Ich frage mich immer wieder, warum man eigentlich seine Haare färbt?! Was die Falten angeht, gilt für mich Ähnliches wie bei den Kilos: Von einem lieben Menschen kann es nicht genug geben … und: je mehr Falten, desto mehr hat man gelebt und desto mehr kann man auch erzählen. Unsere Angst, alt auszuschauen, ist wirklich lachhaft. Aber leider bedient diese Angst ein großes Geschäftsmodell. Und dass in einer patriarchalen Gesellschaft Frauen dem „male gaze“ oft erbarmungslos ausgesetzt sind, macht das Ganze nicht besser. Große Empfehlung also für die Show von Podcasterin Mari Lang, die uns diesbezüglich so richtig den Spiegel vorhält.

Hand aufs Herz, die Zweite: Wie oft denkst du dir „Was für ein Zirkus …“? 
Wenn er auf der Bühne stattfindet – wie bei unserem Zirkusfest – wunderbar, da kann ich nicht genug davon bekommen. Im Alltag würde uns ein wenig mehr Gelassenheit und weniger Hysterie wirklich guttun. Sonst fliegen wir ja vom Trapez oder Hochseil des Lebens. Überlassen Sie also den Zirkus uns. Hier ist das Staunen und Verwundertsein ganz positiv besetzt.

An was denkst du eigentlich, wenn du das Wort Influencer hörst? 
Heutzutage fast nur mehr ans Marketing in den unendlichen Weiten der Digitalen Kommunikation (der Begriff gefällt mir besser als Social Media, denn sozial ist hier fast nix), immer mit einem manipulierenden Hintergrund. Dabei bin ich allen dankbar, die mich „analog“ beeinflusst haben. Ob persönlich oder künstlerisch. Manche von den besonderen Menschen sind bereits von uns gegangen; Sie lasse ich gern weiterleben. In Gedanken, bei besonderen Anlässen. Lustigerweise ist für mich Allerseelen da ein guter Zeitpunkt. Weil heilig war von diesen besonderen Menschen niemand. Aber alle waren sie eine Seele von einem Menschen. Drum suche ich für den 02. November gern ein Programm, wo Prägendes weiterlebt – und wir uns über unsere Vergänglichkeitsangst auch ein wenig lustig machen können. In diesem Sinne: R.ock I.n P.eace!

Viertel, Viertel an der Wand – welches ist das lässigste im ganzen Land? 
Puh, das ist eine herausfordernde Frage, denn manche Viertel gilt es immer neu zu entdecken. Lässig sind für mich aber mehr die Leute – und da kenn ich zum Glück in allerlei Viertel ein paar … und ich brauche auch kein Viertel, um sie lässig zu finden. Gleichzeitig frage ich mich: wie viele Viertel hat St. Pölten. Und wie kann es sein, dass ein Ort mehr als vier Viertel haben kann? Diese Frage bringt mich schon zum Philosophieren… und zum Lächeln, womit wir erneut bei Frage N°1 wären. Und wenn man die Poxrucker Sisters meinen sollte: welch wunderbare neue Form von „Familiengesang“ bzw. „Hausmusik“. Gibt es eigentlich eine Kombination von Haus- und house music? Stell mir bitte nicht solche Fragen, das wird eine Endlosschleife, die man sicher vierteln kann [lacht].

Hand aufs Herz, die Dritte & Letzte: Hot Pants oder Boxershorts? 
Da gilt für mich: „Sharing ist nicht immer Caring“! Mit Hot Pants gäbe es bei mir wirklich viel zu lachen (mich beschleicht das Gefühl, es dreht sich hier im Endeffekt alles um die erste Frage?!). Ich trage in der Öffentlichkeit ja nicht mal „normale“ kurze Hosen. Ob beim Hot Pants Road Club die Devise „Nomen est omen“ gilt ... lassen Sie sich überraschen!